Acesulfam-K, Cyclamat, Saccharin und Sucralose gelangen nach der Kläranlagenpassage in als Vorfluter genutzte Fließgewässer. Acesulfam-K ist dabei der Süßstoff, der in Deutschland mit den höchsten Konzentrationen in Oberflächengewässern nachgewiesen wird. In den USA hingegen ist der Einsatz von Sucralose weit verbreitet, was folglich zu höheren Sucralose-Konzentrationen in den dortigen Fließgewässern führt.
Wird Oberflächenwasser beeinflusstes Grundwasser, wie beispielsweise Uferfiltrat, zur Trinkwasseraufbereitung genutzt, werden verbliebene Spuren von Cyclamat und Saccharin während der Uferfiltration effektiv eliminiert. Sucralose kann im Wasserwerk mittels einer Filtration über granulierte Aktivkohle aus dem Wasser entfernt werden. Für Acesulfam-K stellt die Ozonung den effektivsten Aufbereitungsschritt dar. Diese beiden Süßstoffe wurden allerdings schon in aufbereiteten Trinkwässern in verschiedenen Ländern nachgewiesen. Dies stellt nach heutigem Kenntnisstand keine gesundheitliche Gefährdung dar, denn Süßstoffe wurden vor ihrer Zulassung als Lebensmittelzusatzstoffe intensiven toxikologischen Untersuchungen unterzogen. Die erlaubte Tagesdosis wurde für Acesulfam auf 9 mg pro kg Körpergewicht festgelegt.
Würde also ein 70 kg schwerer Mensch täglich 2 Liter Wasser mit einer Konzentration von 1 µg/L Acesulfam trinken, müsste er mehr als 860 Jahre alt werden, um eine Tagesdosis zu überschreiten. Sicherlich ist es wünschenswert, naturfremde und persistente Stoffe im Wasserkreislauf zu vermeiden. Bei Süßstoffen ließe sich dies, im Gegensatz zu Arzneimittelwirkstoffen, leicht durch einen Verzicht von Diät- und Lifestyle-Produkten erreichen, da es auch andere Wege einer kalorienarmen Ernährung gibt.