
Judith Rahner
Merck KGaA
Frankfurter Str. 250
64293 Darmstadt
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Schlauer Fuchs
Unser Schlauer Fuchs diese Woche ist Norbert N. aus Kleve. Zur Frage:
Wie lautet das Leitmotiv der Expo 2015 (Expo-Thema)?
Schickte er uns die erste richtige Antwort. Bitte sehen Sie bis zur Veröffentlichung des nächsten Beitrags mit einer neuen Frage von einer E-Mail-Antwort an schlauerfuchs@gdch.de ab.
Unter dem Motto “Energizing SurFaces power Modern Life” laden die Partner der Arbeitsgemeinschaft Organische Photovoltaik am 8. Juni 2015 in Mailand zu einer exklusiven Veranstaltung mit führenden Experten der OPV-Szene ein. Als Key-Note Speaker spricht Lennart Wiechell von Schmidhuber, der Architekt des Deutschen Pavillons. Er wird zeigen, welches Zukunftspotenzial in der OPV-Technologie für eine moderne und nachhaltige Architektur stecken kann.
Die Arbeitsgemeinschaft Organische Photovoltaik (OPV) ist das Partnernetzwerk für die Entwicklung und Installation der organischen Photovoltaiktechnologie im Deutschen Pavillon. Sie besteht aus den Unternehmen BELECTRIC OPV (Bereitstellung der OPV Module/-System, Integration u. Installation), Carl Stahl GmbH (Edelstahlseilnetz, Konstruktion u. Installation), Hager SE (Energiespeicher- u. Hausanschlusstechnik), U.I. Lapp GmbH (Elektrische Anschlusstechnik), Merck KGaA (Organische Halbleitermaterialien lisicon®) und Schmidhuber (Architektonische Integration und Design). Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Als Teil der Arbeitsgemeinschaft Organische Photovoltaik will Merck die Aufmerksamkeit für die ressourcenschonende, flexible und kostengünstige Technologie erhöhen.
Materialien der organischen Photovoltaik auf der EXPO 2015 in Mailand
Der Deutsche Pavillon bei der EXPO 2015 in Mailand integriert eine neue Solarzellentechnologie in die Architektur: die flexible organische Photovoltaik (OPV). Besucher können bei der seit Mai 2015 eröffneten Weltausstellung die energieeffizienten Module integriert in stilisierten Bäumen, den sogenannten Solarbäumen, erleben.
Die futuristischen Pflanzen sind ein zentrales Gestaltungselement des Deutschen Pavillons: Sie symbolisieren einen „Ideenkeimling“ und verkörpern damit das Pavillonthema „Fields of Ideas“. Damit präsentiert sich Deutschland als lebendige, fruchtbare Landschaft voller Ideen für die Ernährung der Zukunft. Die Strom produzierenden OPV-Module in den Solarbäumen entstehen mit druckfertigen Formulierungen moderner Hochleistungspolymere, die Merck unter den Produktnamen lisicon® anbietet. Die blaue Farbe der sechseckigen OPV-Module geht auf die eingesetzten Materialien zurück. Sie konvertieren das einfallende Licht in Ladungsträger, die gesammelt werden können, um Elektrizität zu erzeugen. Das integrierte OPV-System wurde von einem hochqualifizierten Partnernetzwerk, der Arbeitsgemeinschaft Organische Photovoltaik, realisiert, mit Unterstützung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Brian Daniels, Leiter der Geschäftseinheit Advanced Technologies von Merck, freut sich darüber, dass die Zukunftstechnologie in Mailand viel Aufmerksamkeit bekommt: „Organische Photovoltaik ist eine unserer wichtigsten Wachstumsplattformen, wo wir innovative Materialien für die kostengünstige Produktion flexibler gedruckter Solarzellen entwickeln. Diese Solarzellen sind nicht nur effizient und langlebig, sondern auch ästhetisch für Architekturanwendungen. Die Solarbäume auf der Expo in Mailand sind ein gutes Beispiel dafür, wie diese Eigenschaften Architekten inspirieren können, intelligente Gebäude mit energieproduzierenden Fassaden zu konzipieren. OPV hat das Potenzial, das moderne Stadtleben zu verändern. Mit OPV können wir kleine Solaranlagen in jedes Gebäude integrieren, so dass landwirtschaftliche Flächen zur Nahrungsmittelproduktion genutzt werden können oder natürlich schön bleiben. Damit schließt sich der Kreis zum Expo-Thema‚ Feeding the Planet, Energy for Life‘“.
Folien mit organischer Photovoltaik haben im Vergleich zu klassischen Siliziumzellen einige Vorteile. Photoaktive organische Materialien werden hauchdünn auf transparente Kunststofffolien gedruckt. Die für den Druck verwendeten patentierten Spezialtinten setzen sich aus formulierten Materialmischungen zusammen, die – nachdem sie beschichtet wurden – Strom produzieren, wenn sie Licht ausgesetzt werden. „Kernbestandteil dieser Spezialtinten sind konjugierte Polymere, die für die Lichtabsorption verantwortlich sind“, erläutert Thomas Kietzke, Leiter des Geschäftsfelds Lighting & Photovoltaics. „Da ihr Absorptionskoeffizient sehr hoch ist, sind – anders als bei kristallinen Siliziumsolarzellen – schon Schichtdicken von wenigen hundert Nanometer ausreichend, um das Licht einzusammeln. Die geringe Schichtdicke sorgt dafür, dass der Grad der Transparenz nach Kundenwunsch eingestellt werden kann.“
Möglich sind mit dieser Technologie leichte und flexible semi-transparente Module. Dadurch können sie in allen Arten von Flächen eingesetzt. Allein in Deutschland könnten je nach Schätzung rund zwei bis drei Milliarden Quadratmeter Fassaden und Dächer für den Ausbau mit solchen Solarpaneelen genutzt werden. Ein weiterer entscheidender Vorteil ist, dass die Module eine relativ konstante Leistung erbringen, beispielsweise auch bei wolkigem Wetter oder künstlichem Licht. Sie lassen sich zudem in verschieden Farben herstellen und können so der Umgebung angepasst werden. Eine Eigenschaft, die besonders für das Gebäudedesign neue Möglichkeiten eröffnet. Ebenfalls vorteilhaft ist die kostengünstige Herstellung der OPV-Module. Da diese Polymermaterialien als flüssige Lösungen verarbeitet werden können, eignen sie sich für eine Vielzahl von Druckverfahren: Spin Coating, Inkjet-Druck oder Rolle-zu-Rolle-Verfahren wie Tief- und Flexodruck. In Gegensatz zu vielen anderen Polymeren für die OPV können die Materialien von Merck ohne Effizienzeinbußen der Solarzelle aus halogenfreien Lösungsmitteln prozessiert werden. Dies minimiert die Umweltbelastung bei deren Herstellung und entspricht somit gänzlich der Idee von grüner Energieerzeugung.

Weitere Informationen (inkl. Animation) zu diesem faszinierenden Thema finden Sie unter: https://www.merckgroup.com/de/stories/organic_photovoltaics_generating_power_and-creating_shade.html